Birgitta Weimer: Stella Nova, (c) Birgitta Weimer



Sonderausstellung im „Hagener Fenster“ des Osthaus Museums: Birgitta Weimers Lichtskulptur für die Rathaus-Galerie 16. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015
Das „Hagener Fenster“ im Osthaus Museum ist als Ausstellungsort den Künstlerinnen und Künstlern gewidmet, die in Hagen wohnen, oder einen besonderen Bezug zur Stadt haben. Birgitta Weimer ist eine der Künstlerinnen, die das Hagener Stadtbild auf ungewöhnliche Weise prägen: von ihr stammt die Lichtskulptur „Stella Nova“ in der neu eröffnenden Rathaus-Galerie.

Dabei handelt es sich um eine schwebende elliptische Form, welche auf einer rechteckigen Wasserwand positioniert ist. Dieses Ellipsoid wechselt in langsamen Übergängen und sanften Farben sein Erscheinungsbild. Die Arbeit greift auf harmonische Weise bauliche Eigenheiten der Rathaus-Galerie auf, und wirkt wie ein Ruhepol innerhalb des Gebäudekomplexes.

In der Ausstellung sind ein Funktionsmodell und Skizzen zu der für die Rathaus-Galerie geschaffenen Lichtskulptur zu sehen, außerdem plastische Spiegelobjekte und Papierarbeiten der Serie „Augenblicksblasen“ aus dem Jahr 2013. Während Letztere auf die Flüchtigkeit und den illusionären Charakter menschlicher Wahrnehmung hinweisen, werden bei „Stella Nova“ kosmische und astronomische Bezüge wirksam, die dem Werk über seine visuelle Faszination hinaus zusätzliche Bedeutungsebenen erschließen.
„Stella Nova“ (lateinisch für „Neuer Stern“) weist schon im Titel auf den im Jahr 1572 geprägten Begriff für das Auftauchen vorher nicht sichtbarer sternähnlicher Objekte am Firmament hin, und wer sich bei der zentralen elliptischen Form an das „Weltenei“ erinnert fühlt, das in verschiedenen Weltentstehungsmythen als Symbol des Makrokosmos dient, liegt sicherlich den Absichten der Künstlerin nicht fern. Zugleich sind die Werke so angelegt, dass sie auch ohne großes Vorwissen intuitiv wahrgenommen werden können. Sie verändern den Raum derart, dass der Betrachter gefordert ist, sich selbst neu zu verorten, und die eigenen Dimensionen neu einzuschätzen.

Die Suche nach visuellen Analogien von naturwissenschaftlichen Phänomenen und künstlerischen Konstruktionen bestimmt das Werk dieser international tätigen Künstlerin. Fragestellungen aus der Philosophie und den Biologie und Technik verbindenden Life Sciences bilden die Ausgangspunkte für bildnerisch formulierte Erkenntnisprozesse.

Heute lebt und arbeitet die 1956 geborene Künstlerin in Königswinter, doch auch in Köln, Frankfurt und Chicago war Birgitta Weimer schon sowohl künstlerisch, wie auch als Hochschuldozentin beschäftigt. Ihr Studium der freien Kunst absolvierte sie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg u.a. bei Sigmar Polke und Ulrich Rückriem, heute ist sie selbst Gastprofessorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Auch in Chicago, Wisconsin, Weimar und an der Universität Duisburg-Essen hatte sie Lehraufträge und Projekte. Verschiedene Werke Weimers wurden im öffentlichen Raum aufgestellt und befinden sich u.a. in Flint (USA), Berlin, Bonn, Frankfurt, Mannheim und Duisburg.

Einen Text von Dr. Tayfun Belgin, Direktor des Osthaus Museums, zu der Arbeit „Stella Nova“ von Birgitta Weimer finden Sie zum download
 hier
Außerdem enthält die Website der Künstlerin  http://birgitta-weimer.com/ weiterführende Informationen.