Vom 29. August 2012 bis zum 20. Januar 2013 zeigt das Emil Schumacher Museum im Kunstquartier Hagen mit

„Malerei ist gesteigertes Leben“ –
Emil Schumacher im
internationalen Kontext

eine einzigartige Ausstellung mit zahlreichen Leihgaben, die dem Künstler zum 100. Geburtstag gewidmet ist. Schirmherr der Ausstellung ist Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages.

Drei Jahre nach der Eröffnung des Emil Schumacher Museums präsentiert das junge Haus anlässlich des besonderen Datums sein bisher umfangreichstes Ausstellungsprojekt. Das Werk Schumachers steht dabei im Dialog mit der Malerei seiner großen Zeitgenossen aus Europa und Amerika, denen der Künstler Wertschätzung entgegenbrachte und mit denen er durch ein vergleichbares Streben verbunden war.

Schon 1960 stellte Schumacher fest: „Meine Malerei ist nichts weiter als eine Form von gesteigertem Leben.“ Seine Bilder sind erfüllt von dramatischen Vorgängen, die alle formalen Grenzen sprengen und den Betrachter unmittelbar mitreißen. „Was das Bild ausmacht, ist das Erlebnis, das ausstrahlt“, sagte Schumacher selbst. Schumachers Werk steht im internationalen Kontext einer nach dem 2. Weltkrieg aufkommenden Malerei, die sich an keine festen Formen oder Systeme hielt. Allein der Ausdruck der individuellen Persönlichkeit war wichtig. Diese ungewöhnlich offene und dynamische Malerei bekam in Europa und Amerika verschiedene Bezeichnungen wie etwa „Informel“, „Tachismus“, eine „andere Kunst“ oder auch „Abstrakter Expressionismus“. Die Ausstellung präsentiert wichtige Vertreter dieser internationalen Strömungen in ihrer ganzen malerischen Radikalität. Sie macht aber auch Schumachers Sonderstellung deutlich, die mit keiner Stilbezeichnung angemessen auszudrücken ist. Jedes der ausgestellten Bilder entwickelt seine eigenen Kräfte, die noch heute mit großer Vehemenz und Energie den Betrachter unmittelbar ansprechen.

Der Beginn von Schumachers künstlerischer Entwicklung an der Kunstgewerbeschule in Dortmund wurde durch Nationalsozialismus und Krieg unterbrochen. Sein Ausdruckswille orientierte sich zunächst an den Expressionisten Christian Rohlfs und Emil Nolde, aber auch an französischen Malern wie Henri Matisse, dessen Bilder er nur durch Reproduktionen einer Kunstzeitschrift kennenlernte. Nach 1945 entstand schnell Kontakt zu anderen Künstlern, die ebenfalls nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchten. 1947 war Schumacher Mitbegründer der Künstlergruppe „junger westen“; bald nahm er in Amsterdam, Paris, Venedig, Kassel und São Paulo an internationalen
Ausstellungen teil. Als erster deutscher Maler nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er 1959 in New York einen Exklusivvertrag von der Galerie Samuel Kootz, die damals auch Robert Motherwell und Franz Kline vertrat.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm, u.a. mit einer Tagung, Vorträgen, Lesungen, Konzerten und Kinovorführunggen, begleitet. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Darüber hinaus gibt die Emil-Schumacher-Stiftung in ihrer Schriftenreihe eine neue Monografie zu Leben und Werk des Malers heraus: Emil Schumacher – Das Erlebnis des Unbekannten von Ernst- Gerhard Güse.

Am Mittwoch, den 29. August, dem 100. Geburtstag des Künstlers, wird die Ausstellung „Malerei ist gesteigertes Leben“ – Emil Schumacher im internationalen Kontext im Anschluss an einen Festakt in der Stadthalle Hagen, eröffnet. Das Museum ist an diesem Abend bis Mitternacht geöffnet.

Am Freitag, den 31. August veranstaltet der Förderverein Emil Schumacher Museum e.V. das traditionell alljährliche Schülerfest zum Geburtstag des Künstlers. Im Anschluss an das Schülerfest – von 10.30 bis 18 Uhr – feiern Emil Schumacher Museum, Theater Hagen und Orchester Hagen eine Lange Nacht der Kunst in den Räumen des Emil Schumacher Museums und des Osthaus Museums
im Kunstquartier Hagen – 19 bis 24 Uhr.

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stiftung der Sparkasse Hagen, die Mark-E AG sowie die Märkische Bank eG. Das umfangreiche Rahmenprogramm zur Ausstellung wird gefördert durch die UBS Deutschland AG.

 Download: Pressematerial "Malerei ist gesteigertes Leben" - Emil Schumacher im internationalen Kontext