KIRCHNER, SCHMIDT-ROTTLUFF, HECKEL
 
UND PECHSTEIN LASSEN GRÜSSEN!
 
Künstlerpostkarten der Expressionisten
 
24. August bis 2. November 2014



Aus der Sammlung des Brücke-Museums in Berlin präsentierte das Osthaus Museum Hagen 50 Künstlerpostkarten der 1905 in Dresden gegründeten expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“.

Die Postkarten der „Brücke“-Maler sind nicht nur kulturgeschichtliche Dokumente, sondern auch Kunstwerke im Miniformat – sie sind sozusagen künstlerische wie dokumentarische Zeugnisse besonderer Art. Die Künstlerpostkarten präsentieren ein Panorama der „Brücke“-Kunst sowie ihrer Themen und Motive, ihrer Entwicklungen und ihrer stilistischen Errungenschaften. Die Geschichte der expressionistischen Künstlergruppe lässt sich anhand dieser Arbeiten in all ihren Aspekten nachvollziehen.

EINFÜHRUNG DER POSTKARTE
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Postkarte durch die österreich-ungarische Postverwaltung als preiswertes Medium für kurze Mitteilungen offiziell eingeführt worden und erfreute sich bald auch in Deutschland großer Beliebtheit. Auch die Künstler der „Brücke“ bedienten sich häufig der Postkarte zum raschen Austausch von Informationen oder dem Versenden einer schnellen Grußbotschaft an Freunde und Förderer.

WICHTIGE DOKUMENTE
Die gedruckten, gezeichneten oder aquarellierten Postkarten stellen allerdings nicht nur Kommunikationsmittel dar. Sie geben Zeugnis über das Leben und Schaffen der einzelnen Künstler und sind damit als Quellenmaterial für die Forschung von entscheidender Bedeutung. Durch den Poststempel können Datierungsfragen genauer geklärt werden. Die Motive geben in Einzelfällen eine Vorstellung von heute nicht mehr existierenden Werken oder halten einen erste Idee fest, die später für ein Gemälde oder eine Druckgrafik genutzt wurde. Mit dieser Präsentation erhält der Besucher die Möglichkeit, anhand der neben den Werken angebrachten Informationsschildchen auch den Inhalt der schriftlichen Mitteilungen zu erfahren.

MOTIVE
Alle Themen und Motive des „Brücke“-Expressionismus sind auch auf ihren Postkarten vertreten: Badende, Tänzer und Zirkusartisten, expressive Landschaften sowie Akte unter freiem Himmel oder im Atelier. Insgesamt lassen sich an den Postkarten die künstlerischen Errungenschaften der „Brücke“ ablesen, ebenso wie die stilistische Entwicklung ihrer Künstler über die Zeit deutlich wird. Die „Brücke“-Künstler kommunizierten mittels ihrer Bilder und verschickten mit den Postkarten einen Eindruck ihrer künstlerischen Arbeit. Neue Ideen jeder Art, ob stilistisch oder thematisch, konnten untereinander, aber auch an Freunde und Sammler schneller als mit jedem anderen Kommunikationsmittel übermittelt werden. Ein intensiver Austausch von künstlerischen Arbeitsproben wurde so auch über räumliche Trennung hinweg möglich.

EINE FRAGE DES FORMATS
Die besondere künstlerische Herausforderung für die Künstler war das kleine Format der Karten, welches normiert vorgegeben und immer gleich war. Demnach musste auf dieser begrenzten Fläche die künstlerische Lösung und der gestalterische Gedanken in komprimierter Form umgesetzt werden. Die Künstlerpostkarten der Künstlergruppe „Brücke“ sind eine ganz besondere Facette in ihrem Schaffen: sie vereinen dokumentarischen Wert mit künstlerischem Ausdruck und Originalität.