Norbert Kricke und
 
Emil Schumacher
Positionen in Plastik und Malerei nach 1945

3. November 2013 bis 13. April 2014

Vom 3. November 2013 bis zum 13. April 2014 zeigt das Emil Schumacher Museum im Kunstquartier Hagen mit Norbert Kricke und Emil Schumacher – Positionen in Plastik und Malerei nach 1945 erstmalig eine umfangreich und retrospektiv angelegten Gemeinschaftsausstellung des Bildhauers Norbert Kricke und des Malers Emil Schumacher mit zahlreichen selten und teilweise bisher noch nicht öffentlich gezeigten Leihgaben aus Privatbesitz.

Der Bildhauer Norbert Kricke ebenso wie der Maler Emil Schumacher haben den künstlerischen Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidend mitgestaltet. Schumacher und Kricke – 1912 und 1922 geboren – trugen in Malerei und Plastik dazu bei, die kulturelle Zäsur zu überwinden, die durch Diktatur und Krieg entstanden war. Die Suche nach einem künstlerischen Weg, der Antworten auf die Herausforderungen der neuen Zeit erlaubte, bestimmte für sie die ersten Nachkriegsjahre. Die Gegenüberstellung ihrer Werke in dieser Ausstellung belegt zwei künstlerische Konzeptionen in ihren Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten und führt über jene vereinfachende Einordnung nach Gegenständlichkeit und Abstraktion, nach Konstruktivismus und Informel hinaus, die vielfach für ihre Werke in der Vergangenheit genutzt wurden.

Beide Künstler fanden erste Orientierung im Expressionismus, etwa im Werk von Emil Nolde, Christian Rohlfs und Wilhelm Lehmbruck. Die Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus führte schließlich beide in die Abstraktion. Schumacher lehnte den Konstruktivismus und die Tradition des Bauhauses jedoch bereits frühzeitig rigoros ab. Dagegen blieb Kricke diesen zunächst nahe – jedoch keinesfalls in einfacher Fortsetzung, sondern gerade im Sinne der Überwindung ihrer Lehren.Auch in der Materie zeigt sich eine parallele Auseinandersetzung, die beide Künstler zu visuell verwandten, jedoch gegensätzlichen Ergebnissen führt. Kricke löst seine Plastik vom Stofflich-Materiellen. Schumacher erweitert die Fläche seiner Malerei durch den plastischen Umgang mit der Farbe. Während es für Kricke galt, Materie und Material zu überwinden, waren sie für Schumacher gerade der Ausgangspunkt seiner Malerei und wurden Anregung für einen Gestaltungsprozess, der über sie hinausführen sollte.

In dieser ersten umfangreich und retrospektiv angelegten Gemeinschaftsausstellung des Bildhauers Norbert Kricke und des Malers Emil Schumacher treten die Positionen der befreundeten Künstler miteinander in einen ausführlichen Dialog und ermöglichen so einen aufschlussreichen Einblick in die Entwicklung der Kunst nach 1945.

Katalog: Anlässlich der Ausstellung des Emil Schumacher Museums erscheint ein Katalog im Verlag Kettler. Erhältlich ist er ab dem 2. November für € 29,90 (Museum)/€ 34,90 (Buchhandel); 144 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-86206-315-4. Mit einem Grußwort von Ulrich Schumacher und einer Einleitung von Rouven Lotz sowie weiteren Beiträgen von Ernst-Gerhard Güse, Siegfried Gohr und Roland Scotti.

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